Vom Speed überrascht?

September 20, 2024 Aus Von Jeli

Die 3h Junior Trophy im Rahmen des Bavarian 24h war eine spannendes und dramatisches Rennen. Aus der Pole heraus hatte die #23 von EuroRacing gleich einmal die besten Karten für einen ersten Sieg bei den Junioren. Dies galt auch für die #70 der PRS Berlin die ihr Tony super stark in das Q2 brachten und vom 8. Gesamtrang das Rennen aufnehmen durften.

Dabei erwartete die Mannschaften eine sonst nicht so häufig vorkommende Herausforderung. Start auf Regenreifen und dann den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel auf Slicks finden.

Erschwerend kam hinzu das bis auf das ADAC Junior Team Südbayern, alle anderen das gesamte 24h bestreiten wollten. Das hieß, erst auf die „harten“ Slicks wechseln und dann sollten ziemlich schnell die „soften“ montiert werden um beim Hauptrennen nicht ins Hintertreffen zu geraten. Wer nur die 3h Junior Wertung fuhr, konnte sich überlegen mit den harten die ersten 3h durchzufahren und sich damit einen Reifenwechsel zu sparen.

Zunächst galt es aber das Kart bei den rutschigen Verhältnissen auf der Strecke zu halten und keine Ausrutscher oder Defekte zu riskieren. Bei dem Regenspeed der #23 war es nicht einfach für die Konkurrenten da Anschluss zu halten. Bei EuroRacing war schon seit Saisonbeginn ein deutlicher Aufwärtstrend zu sehen. Seitdem Patrick Steinborn sich der Mannschaft angeschlossen hat (er betreut die #23) agieren die Aachener deutlich ruhiger und strukturierter, was sich nun deutlich auch auf der Strecke wiederspiegelt.

Nachdem alle auf Slicks gewechselt hatten, lag kurz vor der 2h Marke die Junioren vom Kartclub Trier vor beiden Mannschaften von EuroRacing. Aber die #23 hatte da schon den letzten Stopp absolviert. Als alle anderen zur ihrem finalen Stop in der Box waren hatte EuroRacing eine Runde Vorsprung vor der #168 und dem Schwesterteam mit der #24.

Eine weitere Runde zurück dann die ADAC Südbayern Junioren mit der#16 dicht gefolgt von der #33 des MSC Oberflockenbach.

Die große Überraschung des Qualifyings, die #70 der PRS Berlin war da schon aus der Entscheidung raus. Radverlust nach dem Reifenwechsel und damit auf den letzten Junior-Platz abgerutscht. Später folgte die #33 Richtung Tabellenende, als man schlichtweg vergessen hatte ein Gewicht aufzuladen. 4kg Untergewicht = 3 Minuten Strafe.

Es sah alles nach einem überlegenen Sieg der #23 aus. Das Rennen näherte sich der Schlussphase und bei EuroRacing wurde man etwas nervös. Die #23, als erster beim finalen Stopp, muss rechnen. Reicht die Fahrtzeit von 65 Minuten aus um mit fallen der Zielflagge rechtzeitig über die Ziellinie zu kommen? Es war eng und man entschloss sich wohl zu pokern oder hatte man sich verrechnet?

Hätte man nur den Blick mehr auf die Rennstrecke gerichtet. Der Speed der #23 war so gut, dass man Minuten vor dem Ende die  #168 erneut überrunden konnte und damit 2 Runden Vorsprung hatte. Jetzt zur Sicherheit schnell in die Box und man wäre in der Junior Wertung immer noch vorn. Die Zeitnahme Monitore können einem da leicht in die irre führen, da die Rundenabstände immer (in Abhängigkeit vom Gesamtführenden) etwas verzögert erscheinen.

Wie dem auch sei, man musste innerhalb von 1-2 Runde eine Entscheidung fällen.

Dann fällt die Flagge, die #23 wird als erstes Team abgewunken und sticht sofort in die Box. Auf der Waage gibt es nun Gewissheit. Die #23 überschreitet die Fahrtzeit um 2,35 Minuten!

Aus der fälligen St&Go Strafe wird laut Reglement nach Rennende 3 Runden Abzug! Damit fällt die #23 auf Rang 3 in der Juniorwertung zurück.

So feiern die Kart-Club-Trier Junioren ihren ersten Sieg mit 40 Sekunden Vorsprung auf die Junioren des ADAC Südbayern. EuroRacing steht frustriert auf dem dritten Podiumsplatz vor ihren Schwesterteam mit der #24.

Bilder: V.Welbers, C.Visser & GTC