EuroRacing überrascht alle!

September 19, 2024 Aus Von Jeli

Hätte man im Vorfeld auf den Trophy Sieger beim Bavarian 24h tippen sollen, wäre wohl folgendes dabei herausgekommen.

Mit besten Empfehlungen als Sieger des 1000km Rennens von Wittgenborn der Top-Favorit. Die #52 von FAF, dann mit ungefähren gleichen Chancen die #67 von SolidBam, das Kollektiv Seidel Team, natürlich auch ZAP und Kartbahn.de Racing. Auch die #33 vom MSC Oberflockenbach sollte man im Auge behalten, schließlich haben die Youngster das Bavarian 24h schon in der Cup-Klasse gewonnen. Die höchsten Quoten hätte man wohl für die #23 von EuroRacing erhalten, schließlich lief die Saison bis dahin gar nicht nach Plan, obwohl die Mannschaft um Henk Huppertz einen Riesen Schritt nach vorne gemacht hatte und mit beiden Mannschaften im Cup & Trophy wiederholt für Achtungserfolge sorgte.

Und dann kam das Q1. EuroRacing stellte die #23 auf den Gesamtrang 1 vor der ganzen GTC Elite! Schnell wurde von falschen Regenreifen getuschelt. Kurze Aufregung, kurze Überprüfung und schon war alles im „Grünen-Bereich“ Als zweite Mannschaft aus der Trophy schaffte die #175 der Cool Runnings den Sprung in das Q2. Die Birel Mannschaft hatte aber nur für die 3h Masters genannt:

Beim Kampf um die Pole im Q2, bestätigte EuroRacing die starke Performance aus dem Q1. Zwar bildeten die Top-Teams von Honda Spirit und Kurtz&Paffrath die erste Startreihe, aber die #23 stand auf den sensationellen 3 Startplatz!

Nun ging die Hatz zwei Mal rund um die Uhr los und schon in den ersten zwei Stunden machte es Bam, Bam, Bam.

Nach 25 Minuten strandete die #91 von Kartbahn.de Racing mit gebrochenen Bremsgestänge, bei der #89 musste beim ersten Stopp der Starter ersetzt werden und bei der #33 vergaß mit schlicht Gewicht einzuladen und stand mit 4kg Untergewicht dann 3 Minuten in der Strafbox.

Und so ging es weiter. EuroRacing fasste eine Stop&Go für eine Fahrtzeitüberschreitung aus, die #67 von SolidBam kassierte 30 Sekunden für eine gefährliche Boxenausfahrt.

So war es kein Wunder, dass sich FAF Racing mit ZAP 152 im Wechsel die Führungsaufgaben teilten und EuroRacing mit Rundenrückstand auf P3 wieder fand.

Je länger das Rennen dauerte umso mehr konnte sich die #52 vom Feld absetzen. Bei FAF Racing lief es eben, man spulte routiniert die Runden ab.

Zur Halbzeit fand sich FaF Racing auf dem Gesamt 6.Rang wieder. Mit beruhigenden 3 Runden Vorsprung auf die nächsten Verfolger der Trophy. Die hießen EuroRacing und ZAP152. Dabei lagen diese beiden knapp in den Top-Ten. Von hinten hatte sich die #89 von KSR wieder auf den 4.Trophyrang vorgearbeitet mit der #67 von SolidBam im Windschatten.

In den frühen Morgenstunden war von einem ruhigen Rennverlauf in der Trophy nichts mehr zu spüren. Erneut hieß es Bam, Bam, Bam.

04.00Uhr Bei der #33 brach die Sitzstrebe, außerdem stand ein unplanmäßiger Wechsel der Bremsbeläge auf dem Programm.

04.15Uhr Alarm bei Spitzenreiter. Bei der #52 fliegen die Schraubenschlüssel um die eine krumme Hinterachse zu tauschen.

06.50Uhr die #91 von Kartbahn.de Racing steht. Krümmerschaden und defekter Motorbock, hier wird gleich die ganze Einheit getauscht aber leider die Benzinleitungen falsch angeschlossen. Das Kart strandet erneut nur kurze nach der Boxenausfahrt

Etwas später dann der endgültige Nackenschlag für das Team der ersten Rennhälfte. Bei FaF Racing steht nun auch noch ein Motorwechsel an.

So geht es in die Schlussstunden und es deutet sich ein starker Fight um den Trophysieg an.
EuroRacing gegen #67 von SolidBam und die #152 von ZAP.

Als erstes muss ZAP abreißen lassen als man um 11.00Uhr eine Stop&Go kassiert. (Überholen bei Gelb) Dadurch schlüpft auf die #89 von KSR vorbei.

Zwei bleiben übrig an der Spitze, wer macht das Rennen?

Ähnlich wie in der Top-Klasse wird das Bild erst „Boxenstopp bereinigt“ klarer. Lagen SolidBam und EuroRacing auf der Strecke häufig dicht beieinander, hat die #23 nun, nachdem alle ihren letzten Stopp absolviert haben, eine Runde Vorsprung.

Und diesen Vorsprung können sie souverän nach Hause fahren. Ihr Mach1 hält problemlos durch, der Speed ist so gut, das man sich keine Sorgen machen muss. Trotzdem zittert man und hofft. Jetzt nur keinen Fehler, Plattfuss oder sonstiges Ungemach.

Es geht alles gut. Überraschend gewinnt die #23 von EuroRacing die Trophy Klasse beim Bavarian 24h in Wackersdorf. Der Sieg fiel ihnen dabei nicht in den Schoss. Klar die #52 war in der ersten Hälfte dominant, aber auch hier war EuroRacing nie weit entfernt. Probleme, die man eigentlich bei der #23 erwartet hätte, Fehlanzeige. Einfach ein sauberes Rennen für die Mannschaft aus Aachen die ein 24h Rennen zeigten was man ihnen so nicht zugetraut hätte.

Bilder: K.Axmann, C.Visser, V.Welbers, R.Schneider & KatCam